Hof und Geschlecht Stausberg

Namensursprung

"Der Hof liegt an einem Gewässer, das der Wisser auf der linken Seite zufliesst. Dieses Gewässer mit einigen Zuflüssen kommt von einem größerem Bergrücken, der den Namen Schauderberg trägt. Die unfreundlich und geheimnisvoll klingende Bezeichnung mag zu allen möglichen sonderbaren Vorstellungen Veranlassung geben. Aber ein Nachprüfung hat ergeben, daß der Name nicht richtig ist.

Zwei uralte Fernstrassen schnitten sich einstmals auf der Höhe des Berges. Die eine führte von Köln nach Franfurt, die andere von Neuwied ins Sauerland. Die Kölner Straße mußte unterhalb Steeg die Wisser überqueren und war dann gezwungen, einen ziemlich steilen Anstieg zu überwinden, um den Anschluß an die Kreuzung zu erreichen. Natürlich hat der Berg schon früh einen kennzeichnenden Namen gehabt. Er stürzte ins Tal hinab und war daher als Sturz bekannt. Dieser Name ist urkundlich nicht belegt, lebt aber in vielfach abgewandelter Form fort. Aus Sturz konnte im Laufe der Jahrhunderte Stuzz, Stuss, Stus und schließlich Staus werden. Der Hofesname Stausberg muß also diese Entwicklung durchgemacht haben, und eigentlich müßte der Berg selbst heute ebenso heißen. Aber da hat sich anscheinend schon in früherer Zeit ein Amtsschreiber verlesen, indem er für Sturz Scurz schrieb, woraus dann Scure, Schauer und Schauder wurde.

Berg, der Teil des Namens Stausberg, muß auch eine Wandlung durchgemacht haben. Sehr wahrscheilnich hat es ursprünglich Bracht geheißen, und Bracht hat die Bedeutung von Straße. Wenn nicht die vielen Abwandlungen stattgefunden hätten, wäre für Stausberg heute eine Lesart Sturzbracht gut denkbar. Und das bedeutet: \glqq die über den Sturz führende Straße\grqq. Der Straßenname ist dann schließlich auf den ganzen Berg übergegangen. Am Nordhang des Berges entstand der Hof gleichen Namens."

[Quelle: Hermann Stausberg, Ergänzungsband 1968]

[Quelle der Karte: Oberbergische Geschichte, 3 Bde., Bd.1, Von den Anfängen bis zum Westfälischen Frieden , Seite 57].


Die Anfänge

Aus eine Eintrag des Deutzer Lehensbuchs geht hervor, daß der Ritter Gottfried von Gerndorf bis 1318 von der Abtei Deutz mit den Höfen Stausberg und Bockenbaum belehnt war. Den Hof Stausberg hat es also schon vor 1318 gegeben.
Mit dem Aussterben der von Gerndorf im Jahre 1470 kam es bald zu Streitigeiten zwischen deren Nachfolgern und den Landesherren zu Wildenburg.

Die Stammesältesten

Willem von Stußberg wird nur einmal in den Registern des Schlosses Wildenburg vom Jahre 1447 genannt. Darin heißt es, daß die von Hatzfeld für den Hof zu Obersolbach die Zinsen von Willem erhalten haben.
Er ist damit der älteste namentlich bekannte Stausberg. Der Zusatz "von" ist damals örtich gemeint.

Sein Sohn Heinrich von Stausberg wird in den Registern der Wildenburg 1521 und 1524 genannt.

Sein Sohn Adolf von Stausberg wurde um 1490 geboren. Er wird 1524 in den Registern der Wildenburg bezugnehmend auf seine Abgaben genannt. Der Hof Stausberg war damals 200 Morgen (ca. 1906 qm in der Reichsherrschaft Homburg) groß, also ungefähr ein halber Quadratkilometer. Davon entfielen 58 auf Feld und auf Wiesen, 60 auf Wald, 78 auf Hauberg und 4 Morgen auf Hof und Gebäude.
Adolf von Stausberg kam in die Streitigkeiten zwischen Wildenburg und Crottorf wie Prozesse am Reichskammergericht belegen, konnte sich aber erfolgreich wehren. [Mehr...]

Johann von Stausberg, Knecht genannt, war der älteste Sohn Adolfs, war Gerichtsschöffe und Kirchenknecht, so wurden damals Rechnungsführer der Kirche genannt, zu Friesenhagen. Er wurde um 1530 geboren und scheint von den Auseinandersetzungen zwischen Wildenburg und Crottorf verschont gebieben zu sein.

Der Sohn des Johann, genannt Knecht, gilt als Stammvater aller später lebenden Stausberg. Johann von Stausberg lebte in einer sehr unruhigen Zeit. Er erlebte den ganzen 30 jährigen Krieg mit all seinen Schrecken. Durchziehende Kriegshorden, Kriegssteuern und der Aufbau wüstliegender Höfe nach dem Krieg folgten.
Und dann kam es zu einer der fruchtbarsten Hexenprozeße auf Wildenburg, die bis 1652 ca. 200 Männern und Frauen auf dem Blumberg das Leben kostete. Unter ihnen Johann.

Seine Enkel, Ur- und Ururenkel bilden die vier Äste der Stausberg .

Die Spitzenahnen

Die Äste
1 Ast Hundscheid

2 Ast Portzhardt

3 Ast Bockenbaum

4 Ast Kappenstein